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Rezension ,,Für den Thron"

Worum geht es?

Red und Eammon haben die Bedrohung durch die Alten Könige abgewehrt. Doch der Preis dafür war hoch: Reds Schwester Neve ist in den Schattenlanden verschollen, in denen die Alten Könige die Macht an sich gerissen haben. Doch Neve hat einen unerwarteten Verbündeten: den schurkischen König Solmir, der Neve schon einmal verraten hat. Kann sie ihm vertrauen – geschweige denn seiner Anziehungskraft widerstehen? Erst wenn Neve den legendären Herzbaum findet, könnte dies der Schlüssel zur Zerstörung der Schattenlande sein. Doch dazu braucht sie die Unterstützung von Red und Eammon ...

 

Mein Eindruck:

Also mich konnte der zweite Band nicht mehr ganz so aus den Socken hauen wie der Vorgänger, aber nichtsdestotrotz fand ich ihn jetzt nicht schlecht und mochte ihn doch sehr gerne. Mir fiel der Einstieg etwas schwer, obwohl ich erst vor kurzem ,,Für den Wolf” gelesen habe. Ich weiß nicht, ob es an der Stimmung lag, welche mich nicht mehr so begeistern konnte wie noch im vorherigen Band oder weil sich der Anfang etwas zäh anfühlte, aber ich würde wohl eher zu einer Mischung aus diesen beiden Punkten tendieren, wenn ich es festmachen müsste, woran es genau lag. Als ich dann aber diese kurze Krise überwunden hatte, war ich wieder voll dabei und die Seiten flogen nur so an mir vorüber, wodurch sich dasselbe prickelnde Gefühl der Aufregung einstellte welches ich bereits kannte. In diesem Teil dreht sich alles hauptsächlich um die erste Tochter, welche für den ,,Thron” gedacht war, wobei wir wie bereits gewohnt die Perspektive immer wieder mal wechseln und dadurch spannende Eindrücke erhalten. Ich mag so eine Vorgehensweise immer gerne, besonders wenn die Charaktere obendrauf noch in verschiedenen Welten zugange sind. Bevor ich auf die Story näher eingehe, möchte ich noch die wunderschöne Aufmachung des Buches loben. Nicht nur der überaus ansprechende Farbschnitt hat es mir angetan, sondern auch das Cover, welches im selben Stil zum ersten Teil gehalten wurde und dadurch ein ansprechendes Bild für mich ergibt. Ich mag es, wenn man gewissen Prinzipien bei Reihen treu bleibt und diesen mit jedem weiteren Band verfolgt.  

 

Doch kommen wir nun wie versprochen zur Handlung selbst. Diese war so gänzlich anders als alles, was ich mir in meinem Kopf zusammengebraut hatte, wodurch ich mehr als einmal völlig überrascht war. Es geht nicht nur um ,,Hell” und ,,Dunkel”, sondern um Schatten und Licht, Freundschaft, Liebe, aufrichtige Gefühle und den Glauben daran, dass man eine Person wirklich kennt und alles für sie tun würde. Klingt vielleicht etwas ,,schwer” für ein Märchen, aber ich fand das Gesamtkonzept stimmig und ich war sehr gerne mit unseren Charakteren auf dieser Reise. Ein Hinweis ergibt den Nächsten und so müssen unsere Schwestern gewisse Grenzen überschreiten, um wieder zueinander zu finden. Es gibt wie gehabt wieder reichlich Intrigen, gefährliche Momente sowie Bedrohungen, welche den normalen Verstand bei weitem überfordern. Was ich persönlich dabei etwas schade fand, war, dass die Andeutungen auf bekannte Märchen zwar durchaus vorhanden waren, diese in meinen Augen aber lediglich sehr sporadisch und wenn, dann nur am Anfang vorkamen. Das zog sich bei ,,Für den Wolf” für mich etwas mehr durch und auch während der gesamten Geschichte und nicht nur z.B. am Anfang oder Ende. Ich möchte aber an dieser Stelle auch nicht ausschließen das ich die Anspielungen einfach nicht erkannt habe, wobei mir dieser Gedanke beim Lesen immer mal wieder durch den Kopf spukte. Auch in Punkto ,,Liebe” hätte ich auf mehr Einfallsreichtum gehofft, da vieles bereits von Beginn an vorhersehbar war und da gab es meiner Meinung nach im Vorgänger wesentlich mehr unerwartete Wendungen. Das sind aber die wenigen Kritikpunkte, die ich an dieser Stelle loswerden möchte, da ich ansonsten gut unterhalten wurde und das Buch auch gerne gelesen habe, da die Figuren mir sehr ans Herz gewachsen sind und ich es nicht ausgehalten hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, was aus ihnen wird. Ob es einen dritten Teil geben wird oder nicht weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht, wirklich brauchen würde ich jedoch keinen, da dieser Abschluss hier für mich bereits völlig ausreichend war. 

 

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen im Vergleich zum Vorgänger, wobei es wohl daran lag, dass manche Aspekte im ersten Teil noch völlig neu waren und hier mehr auf Altbewährtes gesetzt wird als völlig unbekannte Pfade einzuschlagen. Wer Märchen bzw. Fantasy gerne liest, sollte sich aber diese Reihe dennoch nicht entgehen lassen und wird sicher eine fesselnde sowie aufregende Zeit erleben. 

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