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Rezension ,,Stigmata -Aikon- 1"

Worum geht es?

Was, wenn du die letzten Momente eines Verstorbenen durch Berührung erleben könntest...?

 

Minami Asako ist ein junger Polizeimeister der Abteilung Sechs der Sonderuntersuchungskommission des Hauptpolizeipräsidiums in Tokyo und hat eine besondere Gabe. Bei Berührung eines Verstorbenen durchlebt er die nachklingenden Gedanken und Geschehnisse, die zum Tode führten, empfindet diese psychischen und körperlichen Leiden jedoch am eigenen Körper. Der Polizei kommt diese Fähigkeit gerade recht, und so löst Minami zusammen mit Polizeirat Hiroto Kuroiwa schwierige Fälle. Doch als Kuroiwas Ex-Frau ermordet aufgefunden wird, ist Minami verunsichert. Sind diese aufkommenden Gefühle in ihm nachklingende Gedanken Maris oder seine eigenen Gefühle für Polizeirat Kuroiwa?

 

Mein Eindruck:

Mir hat dieser Manga gut gefallen, besonders da ich die Thematik sehr ungewöhnlich sowie spannend fand. Direkt beim Einstieg ist mir der Zeichenstil aufgefallen, welchen ich als ,,einfach” sowie ,,roh” beschreiben würde. Ich persönlich bevorzuge zwar einen anderen Stil, versuche mich aber auf etwas anderes einzulassen und da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, wird es sicher Fans für diese Art von Zeichnungen geben. Auf mich wirkte es teilweise sehr skizzenhaft und ich bevorzuge mehr Details, besonders wenn es um die Gesichter der Figuren geht. Nach dem ersten Kapitel hatte ich mich mehr an diesen Stil gewöhnt und konnte mich besser auf die Story konzentrieren, die für jede Menge Fragezeichen bei mir im Kopf sorgte, welche aber nach und nach geklärt wurden. Der Protagonist Minami Asako hat eine furchterregende Gabe, welche nicht ohne Konsequenzen einhergeht und weswegen er als ,,Sonderling” gilt. Ich fand es sehr faszinierend die Grenzen sowie Eigenschaften dieser ,,Gabe” zu entdecken, da ich so etwas tatsächlich noch nie in einem Manga gesehen habe. Ob man diese Fähigkeit nun als ,,Segen” oder ,,Fluch” empfindet, ist jedem Leser selbst überlassen, ich persönlich wollte zu keinem Zeitpunkt mit dem Hauptakteur tauschen, da für mich die Nachteile eindeutig überwogen. Der Protagonist Minami selbst hat dazu natürlich seine ganz eigene Einstellung, welche ich genauso faszinierend wie verstörend fand und die mich durchaus zum Nachdenken anregte, generell empfand ich ihn als vielschichtigen Charakter, der einen immer wieder überraschen kann. Durch die Fähigkeit und den damit einhergehenden Informationen bieten sich einige Rückblicke sowie ein breites Spektrum an vielfältigen Themen an, welche den Manga für mich so aufregend machten. Ich muss gestehen das ich mit einigen Erwartungen an diesen Band heran gegangen bin aufgrund des Klappentextes und ich wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Der Mysterie Anteil war in meinen Augen sehr hoch und Traum sowie Realität vermischen sich immer mal wieder miteinander, wodurch es sehr schwer war diese voneinander zu trennen und eine klare Linie zu ziehen. In Punkto Boys Love gibt es noch jede Menge Luft nach oben, da es hier oftmals bei Andeutungen blieb, aber da es sich lediglich um den Auftakt zur Reihe handelt finde ich das nicht so schlimm und setze meine Erwartungen in die Folgebände. Die Ermittlungen zu den einzelnen Mordfällen waren jedenfalls spannend inszeniert und wie wichtig die Fähigkeit von Minami ist, wird immer wieder unter Beweis gestellt. Die Beziehung der Hauptcharaktere lässt sich jedenfalls nicht so einfach beschreiben und ich mag es, wenn nicht immer alles sofort offengelegt wird, sondern auch Freiraum für eigene Interpretationen sowie Spekulationen bleibt und die Figuren Ecken sowie Kanten aufweisen. Obwohl der Zeichenstil nicht meinem persönlichen Geschmack entsprach, haben die Story sowie die Charaktere durchaus ihren Reiz und konnten mich von sich überzeugen, weswegen ich die Reihe definitiv weiterverfolgen werde. Wer auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Handlung mit einer einzigartigen Fähigkeit im Fokus ist, sollte diesem Band auf jeden Fall eine Chance geben. 

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