Rezension ,,Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)"

Worum geht es?

Wenn sich zwei beste Freunde trauen ...

Die Idee kam Jan und Rode natürlich auf einer Hochzeitsfeier. Es war nicht ernst gemeint. Jedenfalls nicht sofort. Schließlich kann man nicht einfach so seinen besten Kumpel heiraten, wenn man eigentlich heterosexuell ist und keine romantischen Gefühle füreinander hegt. Andererseits … Mitbewohner sind sie sowieso schon, und keiner von beiden ist in einer festen Beziehung. Die steuerlichen Vorteile einer Ehe könnten ihr Leben deutlich entspannter machen. Und es muss ja niemand erfahren ... Doch das ist nur die erste einer langen Reihe von Fehleinschätzungen.

Eine rasante Komödie über eine Männerfreundschaft, die (fast) in die Brüche geht, und eine pointierte Gesellschaftssatire über Ehe, Freundschaft und die Suche nach dem Glück.

 

Mein Eindruck:

Da mich der Titel sehr neugierig gemacht hat bin ich an diesem Buch nicht vorbei gekommen und ich fand es erfrischend anders. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken steht das Thema ,,Freundschaft” im Fokus, auch wenn Liebe, körperliche Anziehung sowie diverse Beziehungen/Affären ebenso eine Rolle spielen, habe ich diese Aspekte eher als untergeordnet empfunden was für mich persönlich aber überhaupt nicht schlimm war. Der Schreibstil bzw. die Erzählweise waren für mich am Anfang gewöhnungsbedürftig, da es sich so anfühlte, als ob ein Kumpel eine Geschichte erzählt und deswegen waren viele Kommentare/Anekdoten vorhanden an die ich mich erstmal herantasten musste. Als ich dann aber im Lesefluss drinnen war, konnte mich nichts mehr aufhalten und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Für mich war das Buch nicht schlecht, aber auch kein absolutes Highlight da mir manche Szenen doch etwas zu viel des Guten waren und ich die Charaktere oftmals nicht verstehen konnte (auch wenn ich das natürlich nicht muss). Der Autor hat auf jeden Fall viele verrückte Ideen, an denen er uns teilhaben lässt und diese sowie der Humor haben für mich die wesentlichen Vorzüge des Buches ausgemacht. Auch das Hauptthema an sich ,,seinen besten Freund heiraten” fand ich gut umgesetzt, da nochmal klar gezeigt wird das zwischen einer innigen Freundschaft und einer Ehe doch ein gravierender Unterschied herrscht. Neben den Protagonisten lernen wir auch ihr Umfeld näher kennen und hier gab es viele unterschiedliche Baustellen, die wir entdecken durften und die dem Ganzen die Würze verliehen. Wichtig ist dabei als Leser fokussiert zu bleiben, um den Überblick nicht zu verlieren, da aufgrund der hohen Anzahl an Charakteren bei mir teilweise Verwirrung herrschte und ich in den vorigen Kapiteln hin und wieder das wer/wie/wo/was/warum nachlesen musste. Wenn man aber dranbleibt und sich nicht zu viel Kitsch oder Liebe erwartet, sollte man meiner Meinung nach mit diesem bunten Haufen gut umgehen können. Das Buch wirkte auf mich sehr gut recherchiert, besonders da hier so viele unterschiedliche Themen angesprochen werden (mindestens genau so viele wie es Figuren gab) und ich war mehr als einmal beeindruckt, wie sich die losen Fäden letztendlich zusammenführen und alles seinen Sinn hatte. Das Ende kam für mich leider etwas zu abrupt, da noch einige Fragen meinerseits offen gewesen wären und ich mir in Hinblick auf manche Freundschaften nochmal einen anderen Ausgang gewünscht hätte, aber das Leben ist ja bekanntermaßen kein Ponyhof. Wer also auf der Suche nach etwas anderem ist, sollte hier in meinen Augen richtig sein und zuschlagen. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß bei dieser Hochzeit und bin schon gespannt wie euer Urteil ausfallen wird. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0