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Rezension ,,Die Wölfe von Pompeji (Wolfshöhlen-Trilogie 1)"

Worum geht es?

»Die Wölfe von Pompeji« ist ein historischer Roman, der das lange übersehene Leben der Frauen im antiken Pompeji neu betrachtet. Perfekt für Fans von Pat Barker und Madeline Miller.

 

»Amara: Verkauft von ihrer Mutter. Versklavt in einem Bordell. Entschlossen für ihre Freiheit zu kämpfen.«

Amara war eine geliebte Bürgerstochter, bis der Tod ihres Vaters ihre Familie ins Elend stürzte. Jetzt gehört sie einem Mann, den sie verachtet, und ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. Zusammen mit den anderen Mädchen versucht sie jeden Tag zu überleben. Trotz ihrer Ängste und Sorgen können sie sich aufeinander verlassen. Und Amaras Geist ist noch lange nicht gebrochen. Scharfsinnig und einfallsreich erkennt sie, dass die Straßen von Pompeji voller Möglichkeiten stecken und alles in dieser Stadt seinen Preis hat. Aber wie viel wird ihre Freiheit kosten?

 

Im antiken Pompeji, das seinem Schicksal unausweichlich entgegentritt, schildert Elodie Harper abgrundtiefe Kontraste zwischen Reichtum und Elend, Männern und Frauen, freien Bürgern und rechtlosen Sklaven.

 

Mein Eindruck:

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, da ich noch nie eine Sklavin in Pompeji begleitet habe und schon gar nicht in der Zwangsverpflichtung (,,Beruf”) die sie ausübt. Bereits die ersten Seiten lassen anklingen das es hier keine herumtollenden Nymphen oder Liebespaare gibt, dafür aber eine grausame Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist und die Schwachen ausgebeutet oder versklavt werden. Mir gefiel es sehr gut das bereits im ersten Kapitel klar gemacht wird das dies keine romantische Geschichte ist und auch nichts beschönigt wird, davon bin ich immer ein großer Fan. Den Schreibstil fand ich sehr ansprechend weswegen er mich binnen kürzester Zeit in seinen Bann ziehen konnte und ich mich direkt in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlte. Natürlich handelt es sich hierbei um eine rein fiktive Geschichte, aber es gab viele Punkte, die ich authentisch fand und die ich mir genauso auch in der Realität hätte vorstellen können. Ein weiterer Pluspunkt war meiner Meinung nach das sich die Autorin sehr gut in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen konnte. Das für und wider wird genauso thematisiert wie viele andere Dinge, welche die Figuren beschäftigen, und ich glaubte ihnen die Aussagen aufs Wort. Das man für manche Tätigkeiten eine Maske braucht und über den Dingen stehen muss, egal wie schwierig es ist, ist nur eine der vielen Weisheiten, die wir hier mit auf den Weg bekommen. 

 

Der Titel selbst ergibt für mich nach Beendigung des Lesens nur mäßig Sinn, da ,,Wölfinnen” anstelle von ,,Wölfe” in meinen Augen viel besser gepasst hätte, aber das ist natürlich Geschmackssache bzw. gibt es dafür vielleicht auch Gründe, die ich nicht kenne, warum die Wahl auf diesen Ausdruck gefallen ist. Der einzige Kritikpunkt in meinen Augen waren die unnötigen Längen, die sich teilweise ins Buch einschlichen. Ich finde manche Auseinandersetzungen/Dialoge hätte man etwas kürzen können, um die Story knackiger zu halten, aber das ist wie vieles Geschmacksache. Durch die Kürzungen wären sicher ein paar Seiten weggefallen und das hätte in meinen Augen der Geschichte gutgetan. Dafür hätte ich sehr gerne irgendwo ein Personenregister über die wichtigsten Figuren gehabt, da wir doch mit sehr vielen unterschiedlichen Namen und gesellschaftlichen Stellungen konfrontiert werden. Ansonsten hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht, auch wenn ich mir das Ende natürlich schon ausmalen kann. Wer auf einen historischen Roman in einem doch eher ungewöhnlichen Setting steht, sollte sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen. 

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