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Rezension ,,Das Haus mit der goldenen Tür (Wolfshöhlen-Trilogie 2)"

Worum geht es?

»Das Haus mit der goldenen Tür« ist der atemberaubende zweite Roman in Elodie Harpers gefeierter »Wolfshöhlen«-Trilogie, die das Leben pompejischer Frauen neu erzählt. Für alle Fans von Natalia Haynes und Madeline Miller 

 

Befreit aus dem Bordell. Abhängig als Kurtisane. Entschlossen sich zu rächen. Ihr Name ist Amara. 

Amara ist ihrem Leben als Sklavin in Pompejis berüchtigstem Bordell entkommen. Sie hat jetzt ein Haus, feine Kleider, Diener – aber all das sind Geschenke ihres Gönners, die ihr gehören, solange sie ihren Platz in seiner Zuneigung behält. Während sie sich an ihr neues Leben gewöhnt, wird Amara immer noch von ihrer Vergangenheit heimgesucht. Nachts träumt sie von der Wolfshöhle und den Frauen, die sie zurückgelassen hat. Tagsüber wird sie von ihrem ehemaligen Sklavenhalter verfolgt. Um wirklich frei zu sein, muss sie genauso rücksichtslos sein wie er. 

 

Mein Eindruck:

Also dieser Band gefiel mir um einiges besser als der Vorgänger, da dieser tatsächlich für mich keine Längen hatte und ich durchgehend gefesselt am Geschehen teilnahm. Unsere Protagonistin Amara hat nun ihre vermeintliche Freiheit, wobei sie sehr schnell merkt das diese verschiedene Formen aufweist. Freiheit bedeutet nicht gleich auch frei zu sein, da so viele Regeln rund um die Versklavung zu beachten sind, dass einem beinahe schwindelig wird. Immer wenn man denkt das man nun einen Überblick hat und Amaras Strategien aufgehen könnten, kommen weitere Details ans Licht die es zu bedenken gilt. Ich fand es sehr beeindruckend was für ein Lügen- und Intrigenkonstrukt die Autorin hier geschaffen hat und die vielen unerwarteten Wendungen sorgen für maximale Spannung. Amara muss also mit den Konsequenzen leben, welche sich aus Band 1 ergeben haben und hat jede Menge zu verarbeiten, wobei ihr dafür nicht viel Zeit bleibt (eigentlich keine) da ihr Umfeld bereits weiter fleißig dabei ist sie in die Enge zu treiben. Doch wer ist ihr Verbündeter? Wem kann sie wirklich trauen? Gemeinsam mit ihr finden wir es heraus und ihr dürft euch auf jede Menge Schmerz, Verrat, Liebe, Freundschaft sowie Geheimnisse freuen. Mich durchströmten beim Lesen die unterschiedlichsten Emotionen, da ich mir für Amara natürlich nur das Beste gewünscht hätte, aber mittlerweile bin ich davon überzeugt das ein ,,glückliches” Leben in diesem Setting schlichtweg unmöglich ist. Einerseits steckt Amara noch zu sehr in ihrer Vergangenheit fest und andererseits ist ihr Weg in die Zukunft aber zu ungewiss. Sie versucht zwar im hier und jetzt das Beste aus ihrer Situation zu machen, verliert sich dabei aber immer mehr selbst und ist zu Entscheidungen gezwungen, die ihr das letzte bisschen Menschlichkeit austreiben könnten. Das Ende kam für mich absolut überraschend und ich kann es kaum erwarten das große Finale in den Händen zu halten. Wie auch im Vorgänger müssen wir uns hier auf den einen oder anderen Verlust einstellen, aber auch auf Tod, Gewalt, Übergriffe und Missbrauch. Die Themen, denen wir uns hier stellen sind definitiv alles andere als ,,sanfter” Tobak. Ich bin von der Reihe bisher sehr angetan, da sie für mich eine willkommene Abwechslung zu sonstigen historischen Romanen darstellt und ich die Figuren sowie das Setting unglaublich authentisch finde. Die Cover gefallen mir persönlich sehr gut und ich finde sie passen optimal zum Geschehen und der Protagonistin, die wir begleiten. Ich hoffe das die eine oder andere Figur noch kriegt, was sie verdient, bin aber nicht sehr zuversichtlich das dies geschehen wird, da sie bisher ja mit allem durchgekommen sind. In diesem Sinne habe ich dieses Mal keinerlei Kritik zu äußern und hatte fesselnde sowie aufregende Lesestunden, die ich nicht mehr missen möchte. Ich wünsche allen die sich an diese Reihe heran wagen starke Nerven für das Kommende und eine gute Unterhaltung. 

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